Bei polnischen Behörden – immer genau anfragen

Office

Die polnische Behörden verstehen kein Spaß 😉

… und betrachten jede Anfrage sehr ernst. Es ist eigentlich gut so, man will doch ernst genommen werden, oder? 🙂

Was soll man darunter verstehen?

Vor allem, dass die Anfragen mit allen Daten gestellt werden sollen. Selbst die Anfragen, die ganz harmlos und allgemein zu sein scheinen.

Ich wurde letztens gebeten bei einem Standesamt nachzufragen, ob es dort die Geburtsurkunden von dem Jahr 1941 gibt. Ich habe schnell eine kurze E-mail mit dieser Frage zusammen gefasst und weg geschickt. Nach weniger Zeit habe ich eine Rückmeldung bekommen, leider ohne Antwort. Ich wurde aber darum gebeten meine genaue Daten anzugeben! Also vollständiger Name, Adresse usw. Und ich habe nur eine ganz harmlose, allgemeine Frage gestellt, die eigentlich nichts mit mir, meinen Recherchen oder meinen Vorfahren zu tun hatte!

Es klingt vielleicht etwas komisch, für manche ist es bestimmt selbstverständlich, aber wenn man sich schön vorstellt, erreicht man mehr 🙂

Open post

Schematismus der Volksschulen Oppeln 1911

Bei der Schlesischen Digitalbibliothek habe ich in der letzten Zeit ein Dokument gefunden, das auch für andere eine gute Infoquelle sein könnte. Es geht hier um das Schematismus der öffentlichen katholischen und evangelischen Volksschulen des Reg.- Bez. [Regierungsbezirk] Oppeln (Statistik, Adressbuch). Eine übersichtliche Zusammenstellung aller kath[olischen] und evang[elischen] Schulen.

Das Dokument kommt aus dem Jahr 1911 und es werden dort alle Volksschulen aus dem Regierungsbezirk Oppeln beschrieben.  Aber folge bitte den Link zu der Wikipedia – es ist schon erstaunlich, welche Kreise und Landkreise zu diesem Regierungsbezirk gehören: auch Pleß, Tost-Gleiwitz, Rybnik, Kattowitz usw.

Was ist drin?

/Zitat:/ Die Rubriken sind: Name des Schulortes. Servisklasse. Einwohnerzahl und deren Hauptbeschäftigung

  • a) Name und Entfernung der nächsten Poststation.
  • b) Name und Entfernung der nächsten Bahnstation (was für Weg!)
  • c) Namen der eingeschulten Ortschaften.
  • d) Gesamtzahl der Schüler und Klassen nebst Angabe der wöchentlichen Unterrichtszeit,  aus welcher auch die Zahl der aufsteigenden Klassen leicht zu ersehen ist.
  • e) Namen der Lehrerwahlberechtigten und deren Stimmenzahl.
  • f) Name, Stand und Wohnung des Ortsschulinspektors.
  • g) Name des Lehrers und Angabe der amtlichen Stellung.
  • h) Geburtstag des Lehrers
  • i) Seminar und Abgangsjahr.
  • k) Seit wann am Orte tätig:
  • l) Kircheneinkommen nach Abzug des 1400 Mk. betragenden Lehrergrundgehalts.
  • m) Ortszulagesatz oder Angabe, ob der Ort zulageberechtigt ist. Amtszulage der Hauptlehrer und Rektoren.
  • n) Zahl der heizbaren Zimmer und ihre Gesamtgröße in qm.
  • 0) Des Schulhauses Bauart und Baujahr.
  • p) Größe des Gartens.
  • q) Landdotation (im Grundgehalt enthalten.)
  • r) Gründungsjahr der Schule.
  • s) Kommunalsteuer 1910.
  • t) Kirchensteuer 1910. (Beide in Prozenten als Zuschlag zur Einkommensteuer.
  • u) Wo und wie weit wohnt der nächste Arzt

So, das Werk ist mit „normalen“ Schrift geschrieben, es ermutigt also es zu lesen. Ein alphabetisches Verzeichnis der Lehrer und Lehrerinnen ist auch drin. Viel Spaß!

Kirchenbücher online

Salt Lake City Temple

Es ist immer wieder schön, wenn man im Internet Quellen findet, die den Besuch in einem Archiv oder eine lange Reise ersparen. Oder sogar den Zugang zu diversen Daten ermöglichen.

Weltbekannt sind die Mormonen-Archive bei www.familysearch.org. Um in der umfangreichen Datenbank stöbern zu können musste man bis jetzt erst ein Zentrum der Mormonen finden, dann dort die Mikrofilme bestellen und erst dann hatte man die Möglichkeit in die alte Kirchenbücher einen Blick zu werfen.

Diese Zeiten sind jetzt langsam vorbei. Die Mormonen Bestände werden nach und nach ins Netz gestellt. Zur Zeit gibt es nicht sehr viele polnische Kirchenbücher online, aber einige Ahnenforscher können sich schon freuen.

Die Online Datenbank für Polen ist unter folgendem Link zu finden:
https://www.familysearch.org/search/collection/list#page=1&countryId=1927187
Hier kann man sehen was schon verfügbar ist, in Diözesen geteilt, dabei sieht man wann die Daten letztens geändert oder ergänzt wurden. Momentan ist die Diözese Radom sehr umfangreich verfügbar. Es lohnt sich auch bei „Poland, Roman Catholic Church Books, 1600-1950“ reinschauen. Wen man den Text „Browse through xxx images“ anklickt gelingt man zu den Kirchenbücher aus der Gegend von Kattowitz, Oppeln, Kielce, Lublin und Łódź (das ist wie gesagt der heutiger Stand, mit der Zeit kann sich hier viel ändern).

Die Kirchenbücher werden als Bilder dargestellt, die man beliebig vergrößern, drehen, drucken und speichern kann.

Der Anfang wurde also gemacht. Ich hoffe, dass mit der Zeit immer mehr Kirchenbücher online gestellt werden, irgendwann vielleicht auch alle. Alle, die von den Mormonen verfilmt wurden, was nicht immer der Fall ist. Ein bekanntes „schwarzes Loch“ ist z.B. die Diözese Kattowitz. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. 🙂

Staatsarchiv in Elbing

Ich hatte letztens Kontakt mit dem Staatsarchiv in Marienburg (eigentlich ist es das Staatsarchiv in Elbing mit Sitz in Marienburg). Ich habe dort Kopien von Geburtsurkunden beantragt, mit der genauen Angabe von Geburtsdatum und Geburtsort.  Deswegen waren die Kopien sehr billig – 2 PLN (ca. 0,50 EUR) pro Stück.  Wenn die Daten aber ungenau sind und es wird nötig zusätzliche Recherchen durchzuführen, kostet das 25 PLN / Stunde.

Bevor ich die Kopien aber bekommen habe (oder bevor das Archiv mit irgendwelchen Arbeiten gestartet hat), schickte mit das Archiv ein Schreiben mit der Bitte 4 PLN  zu überweisen, um die Kopien zu bekommen. Bei anderem Arbeitsaufwand wird die Summe natürlich anders. Diese Vorgehensweise ist wohl üblich in den Archiven.

Die Banknummer (IBAN) des Staatsarchivs lautet:  37 10101140 0206201391500000, (SWIFT werde ich noch erfahren), Bank: NBP Oddział Gdańsk.
Weiter lesen „Staatsarchiv in Elbing“

Posts navigation

1 2 3 4
Scroll to top
WP-Highlight