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Des Buche "Weißer Sperling - Schwarzer Mann"

Otty Aust und Ihre Geschichte – eine Buchrezension

Vor einiger Zeit habe ich in der Facebook-Gruppe „Schlesien-Genealogie“ (die ich sehr empfehle) Harald Metz kennen gelernt, der mich auf sein Buch „Weißer Sperling – Schwarzer Mann: Biographie einer Zeitzeugin von 1926 bis 1948„, das er zusammen mit seiner Mutter geschrieben hat, aufmerksam gemacht hat:

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Otty’s Familie lebte in Oberglogau / Oberschlesien und wie Sie wissen, meine Familie stammt auch aus Oberschlesien. Otty’s Erzählungen aus den Jahren 1926-45 zeigen das einfache Familienleben und manche Ereignisse beschreiben auch das Leben meiner Eltern oder Großeltern. Mein Vater erzählte zum Beispiel, dass als er noch klein war (während des Krieges), seine Mutter einen Kolonialwarenladen geführt hat, und sein Vater im Krieg war, auch er ein Kindermädchen mit dem Vornamen Martha hatte. Es musste wohl den gleichen Dienst machen wie damals auch Otty bei einer Familie, im Kindergarten oder im Krankenhaus.

Besonders interessant ist, dass junge Mädchen zur Ausbildung 1944 nach.. Warschau geschickt wurden! In der polnischen Schule (die ich besucht habe) wird nur die Geschichte aus der polnischen Sicht erzählt und ich hatte keine Ahnung von der zivilen, deutschen Bevölkerung in Warschau. Ich wünschte mir hier mehr Einzelheiten, man kann aber nicht vergessen, dass die Welt damals mit den Augen eines Teenagers gesehen wurde und sich eher an dem Kontakt mit gleichalterigen (auch Soldaten) konzentriert hat.

In dem Zweiten Teil ist dann die Flucht aus Oberglogau beschrieben. Mit vielen Einzelheiten und überraschenden Ereignissen. Es ist schon merkwürdig, welche Rolle manchmal der Zufall spielt. Die Familie von Otty hatte sehr viel Glück, weil alle Familienmitglieder den Krieg überlebt und sich dann wieder zusammen getroffen haben.

Das Buch ist mit viel Liebe geschrieben, von einem Augenzeugen und nicht von einem Historiker, dadurch glaubhafter. Ich habe den Gefühl, dass ich die Familie Aust sehr gut kennen gelernt habe und warte ungeduldig auf weitere Bücher, die der Autor angekündigt hat 🙂

Der Fluch der Flucht

Der Krieg ist wohl das schlimmste was es im Leben passieren kann. Vor allem, wenn man sein Zuhause innerhalb von wenigen Minuten verlassen muss uns ins Ungewisse geworfen wird. Und wen betrifft es am meisten? Die Zivilbevölkerung – ältere Leute, Fraun und Kinder. Darunter auch Mädchen.

Ich bin neulich auf einen Artikel bei „Der Spiegel“ gestoßen wo die Geschichte von Gabi Köpp erzählt wurde, vor allem über den ersten Tagen der Flucht.


Über die 14 Tage und die Vergewaltigungen hat Gabriele Köpp ein Buch geschrieben: „Warum war ich bloß ein Mädchen?“ Das Buch ist ein einzigartiges Dokument. Unter eigenem Namen und aus eigenem Antrieb hat noch keine Frau, die in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs vergewaltigt worden ist, über diese Erlebnisse geschrieben und sie zum Hauptthema eines Buches gemacht.

„Der Spiegel“ beschreibt auch gegenwärtige wissenschaftliche Forschungen zu diesem Thema. Bis jetzt gab es kaum Dokumente, die die Augenzeugen geschrieben haben und das noch unter eingenem Namen. Was für eine vergewaltige Frau besonders schwierig ist.

Ich selbst habe eine 10-jährige Tochter und kann mir solche Situation kaum vorstellen. Ehrlich gesagt ich vermeide auch ganz bewusst solche Geschichten. Ich weiss nicht was meinen Großmüttern passiert ist als die Russen am 24. Januar 1945 Gleiwitz „befreiten“. Ich hoffe sie wurden verschont – in der Familie wurde nichts erzählt. Aber es ist auch kein Beweiss. Und ich bete, dass es nie meiner Tochter oder mir passiert.

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