Open post
Oppeln / Opole Oberschlesien

Lange Termine in dem Diözesanarchiv Oppeln!

Ich habe in der letzten Zeit mehrere Anfragen nach Urkunden aus den katholischen Gemeinden um Falkenberg (Niemodlin) in Oberschlesien bekommen. Die Kirchenbücher, die ich gesucht habe gibt es noch (manchmal) vor Ort in den Gemeinden oder in dem Diözesanarchiv in Oppeln als Mikrofilme.

Weil ich an einem Ort in Oppeln mehrere Anträge bearbeiten könnte, habe ich mich bei dem Archivdirektor gemeldet und wollte einen Termin vereinbaren.

Der frühste Termin

… befindet sich aber erst im.. Oktober 2016! Das Problem ist, dass das Archiv nur einmal in der Woche arbeitet und dass es dort nur EIN Lesegerät für die Mikrofilme zur Verfügung steht. Kopien können mit eigenen Kameras / Smartfons aus dem Display gemacht werden. Ich habe es noch nie gemacht, der Direktor sagte aber, dass es ganz gut funktionieren soll.

Brauchen auch Sie etwas aus dem Archiv in Oppeln?

Ich werde bestimmt (wenigstens) einen Termin für Oktober buchen. Und wenn ich dabei bin, kann ich gleich mehrere Termine vereinbaren, wenn Interesse besteht.

Melden Sie sich bitte bei mir, wenn Sie in den Kirchenbücher aus der Diözese Oppeln recherchieren oder Kopien machen möchten. Wo sich die für Sie relevante Urkunden befinden können Sie in der Archivdatenbank Pradziad erfahren. Oder schreiben Sie mich an, wenn Sie Zweifel haben.

Open post
Staatsarchiv Pless - Innenraum

Staatsarchiv in Pless (Schlesien)

Letzten Donnerstag habe ich das Staatsarchiv in Pless besucht. Ich wurde gebeten einige Urkundenbücher durch zu schauen und eine bestimmte Heiratsurkunde zu finden.

Der Auftraggeber hat schon mal Kontakt mit dem Archiv aufgenommen und auch eine Antwort (auf polnisch) erhalten. Dann habe ich mich mit einer E-mail gemeldet, die auch schriftlich beantwortet wurde. Als ich vor Ort gekommen bin, die Archivmitarbeiter kannten schon die Geschichte und haben mich vor gewarnt, dass die Aufgabe gar nicht zu leicht wäre. Und sie hatten Recht 🙂 Die gesuchten Nachnamen traten in den Dokumenten sehr oft auf und die gleichen Vornamen haben die Recherchen nicht gerade leichter gemacht 🙂

Wo befindet sich das Archiv?

Es ist sehr leicht zu finden. Der Archivsitz befindet sich in dem Schloss (wo auch ein Museum ist), direkt an dem Marktplatz. Der Eingang zu dem Schlossplatz sieht folgend aus:

2016-03-17 12.12.07

Hinten Links sieht man das Schlossgebäude, der Eingang ist an der Seite:

Weiter lesen „Staatsarchiv in Pless (Schlesien)“

Archiv der Erzdiözese Kattowitz im Radio

Gestern habe ich überrascht den Kustos aus dem Archiv der Erzdiözese Kattowitz, Herrn Wojciech Schäffer in dem lokalen Radio gehört. Und zwar in einer Sendung, die die Ahnenforschung förderte! Es hat sich erwiesen, dass Herr Schäffer selbst seine Familiengeschichte erforscht. Er hat unterschiedliche Anekdoten über seine Familie erzählt, Bilder beschrieben und interessant über die Geschichte der schlesischen Region gesprochen.

Wie wir wissen, das Archiv der Erzdiözese Kattowitz gehört zu den „unfreundlichen“. Ich habe also gleich die Gelegenheit genutzt und eine E-mail an Herrn Schäffer geschickt. Einerseits mit der Beschwerde über die Probleme mit dem Zugang zu den Urkunden, die sich dort befinden, andererseits mit der Bitte um Unterstützung für „alle Ahnenforscher der Welt“ 🙂 Er soll doch die Bedürfnisse anderer Ahnenforscher gut verstehen, wenn er auch einer von uns ist.

Er hat mir gleich eine Antwort geschickt. Er war überrascht, dass das Archiv so negativ bewertet wird. Viele Urkundenbücher seien doch digitalisiert (Pless, Nikolai, Gieraltowitz u. a.) und stehen in dem Archiv zur Verfügung. Es werden davon Farbkopien gemacht (für 8 PLN, ca. 2 EUR), jeden Tag gibt es vor Ort Ahnenforscher, die die Bestände benutzen.

Es mag schon sein, aber die digitalisierte Bestände seien nur ein Bruchteil aller Urkundenbücher, die in dem Archiv aufbewahrt werden (genaue Liste: http://archiwum.archidiecezja.katowice.pl/de/index/content/19/).
Ich habe auch auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die mit den Formalitäten verbunden sind. Um eine Abschrift (Kopien werden nicht gemacht) aus den NICHT digitalisierten Bücher zu bekommen muss man entweder persönlich kommen, oder eine vom Notar (!) beglaubigte Kopie des Personalausweises schicken, oder wenn die Sache durch eine bevollmächtige Person gemacht wird, die Vollmacht auch notariell beglaubigen!  So ein Aufwand für Dokumente, die schon längst über 100 Jahre alt sind!

Darauf habe ich schon keine Antwort mehr bekommen. Soll eine Änderung der Regeln vorkommen, werde ich hier natürlich davon berichten. Ich hoffe, dass Herr Schäffer die Lage versteht. Ich werde ihn ab und zu fragen, ob sich die Zugangsregel geändert haben 🙂

Open post

Schematismus der Volksschulen Oppeln 1911

Bei der Schlesischen Digitalbibliothek habe ich in der letzten Zeit ein Dokument gefunden, das auch für andere eine gute Infoquelle sein könnte. Es geht hier um das Schematismus der öffentlichen katholischen und evangelischen Volksschulen des Reg.- Bez. [Regierungsbezirk] Oppeln (Statistik, Adressbuch). Eine übersichtliche Zusammenstellung aller kath[olischen] und evang[elischen] Schulen.

Das Dokument kommt aus dem Jahr 1911 und es werden dort alle Volksschulen aus dem Regierungsbezirk Oppeln beschrieben.  Aber folge bitte den Link zu der Wikipedia – es ist schon erstaunlich, welche Kreise und Landkreise zu diesem Regierungsbezirk gehören: auch Pleß, Tost-Gleiwitz, Rybnik, Kattowitz usw.

Was ist drin?

/Zitat:/ Die Rubriken sind: Name des Schulortes. Servisklasse. Einwohnerzahl und deren Hauptbeschäftigung

  • a) Name und Entfernung der nächsten Poststation.
  • b) Name und Entfernung der nächsten Bahnstation (was für Weg!)
  • c) Namen der eingeschulten Ortschaften.
  • d) Gesamtzahl der Schüler und Klassen nebst Angabe der wöchentlichen Unterrichtszeit,  aus welcher auch die Zahl der aufsteigenden Klassen leicht zu ersehen ist.
  • e) Namen der Lehrerwahlberechtigten und deren Stimmenzahl.
  • f) Name, Stand und Wohnung des Ortsschulinspektors.
  • g) Name des Lehrers und Angabe der amtlichen Stellung.
  • h) Geburtstag des Lehrers
  • i) Seminar und Abgangsjahr.
  • k) Seit wann am Orte tätig:
  • l) Kircheneinkommen nach Abzug des 1400 Mk. betragenden Lehrergrundgehalts.
  • m) Ortszulagesatz oder Angabe, ob der Ort zulageberechtigt ist. Amtszulage der Hauptlehrer und Rektoren.
  • n) Zahl der heizbaren Zimmer und ihre Gesamtgröße in qm.
  • 0) Des Schulhauses Bauart und Baujahr.
  • p) Größe des Gartens.
  • q) Landdotation (im Grundgehalt enthalten.)
  • r) Gründungsjahr der Schule.
  • s) Kommunalsteuer 1910.
  • t) Kirchensteuer 1910. (Beide in Prozenten als Zuschlag zur Einkommensteuer.
  • u) Wo und wie weit wohnt der nächste Arzt

So, das Werk ist mit „normalen“ Schrift geschrieben, es ermutigt also es zu lesen. Ein alphabetisches Verzeichnis der Lehrer und Lehrerinnen ist auch drin. Viel Spaß!

„Die Geschichte der Stadt Gleiwitz“

Die Geschichte der Stadt Gleiwitz
Das Jahr 1886. Benno Nietsche, ein gleiwitzer Lehrer hat sein Werk beendet. Es war „Die Geschichte der Stadt Gleiwitz“ wo er die vergangenen Jahrhunderte, wie auch die Gegenwart der Stadt in dem XIX Jh. gründlich beschrieben hatte. In den nächsten Jahrzehnten war das Buch eigentlich die wichtigste Quelle für alle, die sich für die Geschichte von Gleiwitz interessierten.

Auch der neugierige Leser in dem XXI Jh. kann sich selbst ein Bild von dem Werk machen. Das Buch ist in der Schlesischen Digitalen Bibliothek zu finden.

Nach 1945 wurde das Werk eigentlich vergessen, die meisten Exemplare wurden vernichtet oder sind verloren gegangen. Unter den Historikern galt es aber immer noch als eine wertvolle Monographie.

Warum ich das schreibe?
Jetzt, 125 Jahren nach der Veröffentlichung des Originals (genau am 20.01.2012) stellt das Museum in Gleiwitz die polnische Übersetzung vor: „Historia miasta Gliwice”. Diese Ausgabe wurde (im Gegensatz zu dem Original) mit zahlreichen Abbildungen versehen und sehr schön ausgegeben.

Zur Zeit kann man das Buch nur in Gleiwitz kaufen – in dem Museum (Willa Caro), in dem örtlichen Informationszentrum (Kino Bajka, ul. Dolnych Wałów 3) und in 2 Büchereien. Format 33 x 24 cm, 559 Seiten, kostet 139,90 PLN.

Mehr dazu: http://www.muzeum.gliwice.pl/historia-miasta-gliwice/

Ich habe das Buch noch nicht gesehen, geschweige gelesen. Aber wenn ich nur das Inhaltsverzeichnis des Originals lese, hoffe ich auf eine interessante Lektüre. Sieht selbst einige Punkte:

  • Entwicklung slavischer Stämme zu Staaten
  • Oberschlesien unter polnischen Herrschaft 999 – 1201
  • Oberschlesien unter eigenen Fürsten 1202 – 1327
  • Die Hussitenkriege
  • Innere Geschichte von Gleiwitz von 1355 – 1596. Topographie der Stadt.
  • Die Bewohner
  • Gleiwitz von 1596 – 1740. Der große Brand 1601. Belagerung von Gleiwitz 1626.
  • Gleiwitz unter preußischer Herrschaft. 1740 bis jetzt.
  • Schlesische Kriege
  • Bau der oberschelischen Eisenbahn.
  • Die evangelische, jüdische und alkatholische Gemeinden
  • Das Kaiserliche Post- und Telegraphenamt

Das neue Buch ist wie gesagt in der polnischen Sprache ausgegeben. Aber vielleicht werde ich dadurch Ihr Interesse auch an dem alten Werk wecken. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert!

„Schlesisches Himmelreich“




Ich hätte nie gedacht (und meine Großmutter um so weniger) dass das handgeschriebene Kochbuch von meiner Großmutter mal in die Öffentlichkeit gehen wird.

Meine Großmutter Anna besuchte 1930 in Cosel / Oberschlesien eine Carolusstift – Haushaltungsschule.
Sie hat die Schule wohl mit Vergnügen besucht, weil sie mir viel über die Schule und die Unterrichte erzählt hat. Der beste Beweis dafür war aber, daß sie immer mit
Leidenschaft gekocht hat. Erst als eine Köchin bei den „Herrschaften“ und dann auch in der eigenen Familie. Und ich habe immer auf dem Tisch ihr handgeschriebenes Kochbuch gesehen. Das Kochbuch, das sie in der Schule geschrieben hatte.

Nach dem Tod meiner Großmutter wollte ich das Kochbuch unbedingt bekommen. Es hatte für mich nur einen sentimentalen Wert gehabt. Ich habe mich aber entschlossen alle Rezepte zu digitaliesieren und ins Internet zu stellen. So entstand die Internetseite www.RezepteAusSchlesien.com und das e-Kochbuch zum Runterladen.

Dann hat sich bei mir der Lempertz Verlag mit dem Vorschlag gemeldet, viele aus den Rezepten in einem Buch zu veröffentlichen. Da habe ich natürlich JA gesagt 🙂

Und so entstand das Buch „Schlesisches Himmelreich“. Schön verlegt, gebundene Ausgabe, in Deutschland kostenlose Lieferung!

Angereichert ist das umfassende Rezeptwerk mit zahlreichen Gedichten, alten Liedern und Anekdoten aus und um Schlesien, die die Tradition dieses Landes wieder aufleben lassen

Greifft zu! 🙂



Buch24.de - Bücher versandkostenfrei

St. Annaberg, Oberschlesien

Wer Angehörige hat, die zwischen Oppeln und Ratibor (oder sogar weiter) in Oberschlesien wohnen, der hat bestimmt öfters von St. Annaberg gehört. Seit Generationen pilgern dort die Bewohner der umliegenden Orte um bei der Heiligen Anna, Jesus Großmutter Trost und Zuflucht zu finden.

Erntedankfest am St. Annaberg by Rafal N., on Flickr
Quelle: flickr.com, Autor: Rafal N

Die Basilika ist zwischen den Klostergebäuden der Franziskaner verborgen. Um vor das Gesicht der Hl. Anna zu kommen muss man erst hohe Treppe ersteigern, von den man bei gutem Wetter die Sudeten und die silberne Oder sehen kann. Die Basilika befindet sich gleich hinter dem Paradies-Platz. Sehr schön gepflegter Innenraum und die im Altar hoch gestellte Figur der Hl. Anna „Selbdritt“ ermutigen zum stillen Gebet.

Seit Jahrhunderten trafen sich dort deutsche uns polnische Pilger. Um die Andacht entsprechend an die Nation und die Sprache anzupassen, verschiedene Feste wurden getrennt gefeiert: Ernte Dankfest, Ablass, oder andere Treffen. In einer Woche sind die deutsche Pilger und in der anderen die polnische gekommen.
Besonders gefallen mit zwei große Bilder an dem Eingang in die Basilika. Bei jedem Bild ist ein Gebet geschrieben: der gleiche Text auf polnisch und deutsch. Damit beide Nationen das gleiche beten konnten.

Aber außer der religiöser Bedeutung, St. Annaberg hatte auch eine Kriegsgeschichte. Während den Schlesischen Aufständen gab es hier starke Kämpfe. Ein großer Denkmal und ein Museum, die an diese Zeit erinnern und ein Amphitheater kann man dort auch besichtigen. Ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass St. Annaberg ein kleines Dorf ist. Wenn man dort in der Woche kommt, kann man in Ruhe und Stille die wunderbare Gegend (es ist ein Landschafts-Nationalpark) genießen.

Wer jedoch mehr „Action“ sucht, der kann aus dem reichen Programm eine Wallfahrt auswählen und dabei teil nehmen. Oft geht man in einer Prozession durch die Gegend uns besucht die zahlreichen Kapellen – wie auf dem Bild oben.

Die Anfahrt ist leicht, gleich neben an gibt es die A4, die nächste Ausfahrt befindet sich aber entweder in Krapkowice / Gogolin (wenn man aus der westlichen Richtung kommt) oder in Strzelce Opolskie, wenn man aus Osten kommt. Es gibt auch eine wunderbare Unterkunft in dem Pilgerheim. Für relativ wenig Geld kann man in einem schlichtem, aber sauberem Zimmer eine oder mehrere Nächte verbringen. Oft kann man dort deutsche Gruppen sehen, es wird bestimmt kein Problem sein sich auch deutsch zu verständigen.

Ich würde also den Ausflug nach St. Annaberg jedem empfehlen, der auf den Spuren der Vorfahren aus Oberschlesien ist. Ich bin mir fast sicher, dass jeder aus dieser Gegend wenigstens ein mal im Jahr die Hl. Anna besuchte. Und die Ruhe, Wandermöglichkeiten, gutes Essen in Pilgerheim machen es besonders interessant. Uns wer dort auch seine Seele heilen will, der findet bei den Franziskaner bestimmt den entsprechenden Seelsorger.

Ich besuche St. Annaberg wenigstens ein mal im Jahr 🙂

Posts navigation

1 2 3 4 5
Scroll to top
WP-Highlight