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Staatsarchiv Kattowitz - das Gebäude

Staatsarchiv Kattowitz – modern und groß

In den letzten Tagen habe ich wieder ein Staatsarchiv besucht, dieses mal in Kattowitz. Es hat mich wegen seiner Größe überrascht, aber das müsste man schon bei einem Archiv, das so ein weitreichendes Gebiet umfasst, vermuten. Mit Größe meine ich nicht unbedingt das Gebäude, es tut sich dort einfach viel mehr, es gibt mehr Besucher, mehr Personal, die Prozeduren sind an das große Volumen der Bestände angepasst.

Der Arbeitsraum ist sehr groß und bequem. Die Arbeitstische bieten genügend Platz selbst für mehrere Bücher und sind gut beleuchtet. Man kann noch eine zusätzliche Lampe direkt über dem Tisch einschalten. Gleichzeitig können mehrere Personen arbeiten, die sich gegenseitig nicht stören, weil die Tische weit auseinander gestellt sind.

Digitale Bestände werden auf den vorhandenen PC’s zugänglich gemacht, es gibt auch Lesegeräte für Mikrofilme. Das Archiv verfügt auch über einen Scanner.

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Staatsarchiv Stettin - Liste der online Bestände

Online Bestände des Staatsarchiv Stettin

Auch das Staatsarchiv in Stettin stellt seine Bestände ins Netz. Auf der Internetseite wird zwar geschrieben, dass die Scanns auch bei szukajwarchiwach.pl zu finden sind, aber die wenige Versuche, die ich gemacht habe haben gezeigt, dass es wohl nicht immer der Fall ist.

Unter dem Link http://www.szczecin.ap.gov.pl/iCmsModuleArchPublic/showDocuments/nrap/65 in der linken Spalte befindet sich die vollständige Liste der digitalisierter Bestände (unter „Katalog materiałów zdigitalizowanych“). Darunter sind folgende Akte zu finden:

  • Museum des Stargard-Landes (Muzeum Ziemi Stargardzkiej)
  • Repatriierungsamt  (Powiatowy Urząd Repatriacyjny w …)
  • Bezirksgericht (Sąd Obwodowy w …)
  • Standesamt (Urząd Stanu Cywilnego w …)

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Des Buche "Weißer Sperling - Schwarzer Mann"

Otty Aust und Ihre Geschichte – eine Buchrezension

Vor einiger Zeit habe ich in der Facebook-Gruppe „Schlesien-Genealogie“ (die ich sehr empfehle) Harald Metz kennen gelernt, der mich auf sein Buch „Weißer Sperling – Schwarzer Mann: Biographie einer Zeitzeugin von 1926 bis 1948„, das er zusammen mit seiner Mutter geschrieben hat, aufmerksam gemacht hat:

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Otty’s Familie lebte in Oberglogau / Oberschlesien und wie Sie wissen, meine Familie stammt auch aus Oberschlesien. Otty’s Erzählungen aus den Jahren 1926-45 zeigen das einfache Familienleben und manche Ereignisse beschreiben auch das Leben meiner Eltern oder Großeltern. Mein Vater erzählte zum Beispiel, dass als er noch klein war (während des Krieges), seine Mutter einen Kolonialwarenladen geführt hat, und sein Vater im Krieg war, auch er ein Kindermädchen mit dem Vornamen Martha hatte. Es musste wohl den gleichen Dienst machen wie damals auch Otty bei einer Familie, im Kindergarten oder im Krankenhaus.

Besonders interessant ist, dass junge Mädchen zur Ausbildung 1944 nach.. Warschau geschickt wurden! In der polnischen Schule (die ich besucht habe) wird nur die Geschichte aus der polnischen Sicht erzählt und ich hatte keine Ahnung von der zivilen, deutschen Bevölkerung in Warschau. Ich wünschte mir hier mehr Einzelheiten, man kann aber nicht vergessen, dass die Welt damals mit den Augen eines Teenagers gesehen wurde und sich eher an dem Kontakt mit gleichalterigen (auch Soldaten) konzentriert hat.

In dem Zweiten Teil ist dann die Flucht aus Oberglogau beschrieben. Mit vielen Einzelheiten und überraschenden Ereignissen. Es ist schon merkwürdig, welche Rolle manchmal der Zufall spielt. Die Familie von Otty hatte sehr viel Glück, weil alle Familienmitglieder den Krieg überlebt und sich dann wieder zusammen getroffen haben.

Das Buch ist mit viel Liebe geschrieben, von einem Augenzeugen und nicht von einem Historiker, dadurch glaubhafter. Ich habe den Gefühl, dass ich die Familie Aust sehr gut kennen gelernt habe und warte ungeduldig auf weitere Bücher, die der Autor angekündigt hat 🙂

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Diözesanarchiv in Oppeln - ein Bild aus dem Mikrofilm

Besuch im Diözesanarchiv Oppeln

Vor einigen Wochen habe ich das Diözesanarchiv in Oppeln besucht. Ich denke, es wäre wichtig hier vorzustellen wie die Arbeit dort aussieht, was zu beachten ist und welche Ergebnisse man erwarten kann.

Das Leben ist nicht einfach

  • Das erste Problem ist der Termin. Nein, es ist das Folge-Problem 🙂 Das erste Problem liegt darin, dass es in dem Archiv nur EIN Lesegerät zwei Lesegeräte für die Mikrofilme gibt. Und weil es dort NUR Mikrofilme gibt heißt es, dass an einem Tag nur eine Person zwei Personen arbeiten können. Was natürlich einen entscheidenden Einfluss auf die Termine hat – man muss schon mit einigen Monaten rechnen.
  • Das Personal ist gerade auch nicht besonders ausgebaut – es gibt nur einen einzigen Mitarbeiter – ks. Sebastian Krzyżanowski, der gleichzeitig auch der Archivdirektor ist. Dazu kommt noch, dass er zeitgleich als Pfarrer in einer kleinen Pfarrgemeinde  tätig ist. Es führt dazu, dass…
  • Das Archiv nur einmal in der Woche arbeitet, dienstags, zwischen 11:00 – 20:00 Uhr.
  • Die einzige Möglichkeit, Kopien aus den gefundenen Urkunden zu machen ist die eigene Kamera, mit der man… den Bildschirm abfotografieren kann! Eine zusätzliche Schwierigkeit ist, dass die Lampen auf dem Bildschirm reflektieren. Wenn die Lampen ausgeschaltet werden, ist es wieder in dem Raum zu dunkel 🙂 Manche Mikrofilme gibt es als Negative, sie sehen wie oben dargestellt aus, die Positive so:

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Poznan / Posen

Der Großpolnische Verein für Familienforschung und seine Bestände

Heute möchte ich Dir wieder einen polnischen Verein für Familienforschung vorstellen. Dieses mal geht es um den

Großpolnischen Verein „Gniazdo“,

der 2006 gegründet wurde. Seit dieser Zeit haben die Mitglieder ehrenamtlich eine enorme Arbeit geleistet. Zahlreiche Quelldateien wurden eingescannt und indexiert. Und es handelt sich nicht „nur“ um die Indexierung der Urkundenbücher, die bei szukajwarchiwach.pl veröffentlicht sind, aber auch um sonstige Tätigkeiten wie z.B.:

  • Bearbeitung der Klerauszählung aus den Erzbischofssitzen in Gniezno, Pelplin und Poznan
  • Erstellung und Veröffentlichung von Indexen der katholischen und evangelischen Eheschließungen in Großpolen in den Jahren 1835 – 1884
  • Erstellung und Veröffentlichung von Indexen der großpolnischen Geistlichen aus dem XVII – XX Jahrhundert (mit Fotodokumentation der Beerdigungsorten)
  • Erstellung und Veröffentlichung von Indexen der Verstorbenen, die auf dem Friedhof an der Straße Samotna in Poznan beigesetzt wurden.

Veröffentlichung der Indexe!

Ja, auf der Homepage gibt es zahlreiche Daten, die man online durchsuchen kann. Die Seite gibt es zwar auch in der deutschen Sprache, aber wie es so oft vorkommt, viele „statische“ Inhalte bleiben auf Polnisch. Und das sind doch eben die interessantesten Sachen 🙂

In dem Menu links unter „Wyszukiwarki“ gibt es Suchfelder, wo man in folgenden Datenbanken nach Einträgen suchen kann:

Was mir aber am meisten gefällt, ist die

Datenbank BASIA

Aufgrund eines Abkommens mit dem Staatsarchiv in Posen, die eingescannten und online (bei szukajwarchiwach.pl) gestellten Kirchenbücher wurden indexiert. Es ist aber nicht alles. Es gibt hier ein paar geniale Lösungen, wie z.B. die Darstellung der vorhandenen (eingescannten) und indexierten Urkunden auf Karten. Die Karten sind sehr nützlich, nicht nur für Großpolen.

  • Karte, die zeigt aus welchen Orten eingescannte Dokumente für die Indexierung bereit stehen und online durchsucht werden können:

Mapa BASIA 1

  • und eine ähnliche Karte, die zeigt, für welche Orten die Indexierung schon durchgeführt wurde:

Mapa BASIA 2

Es sind Google-Karten, die natürlich beliebig vergrößert werden können. Wenn Du auf ein Punkt klickst, erfährst Du rechts von der Karte welche Urkunden indexiert wurden und aus welchen Zeiträumen. Um in der Datenbank zu stöbern komme auf die Startseite, dort befindet sich das Suchformular:

Mapa BASIA 3

Es ist schon die erweiterte Version, die einfache lässt nur den Nachnamen einzutragen. Hier kannst Du noch den genauen Ort oder  den Zeitraum bestimmen. Wenn die Suche (die manchmal etwas länger dauert) erfolgreich war, es kommt folgende Seite mit den Ergebnissen:

Mapa BASIA 4

Rechts (grün markiert) befindet sich eine Liste aller Orte, wo der gesuchte Name gefunden wurde. Weil ich hier die Suche nur für einen Ort eingeschränkt habe, besteht die Liste nur aus einem Punkt. Darunter kommen die einzelne Einträge und wenn man auf die Nummer des Scanns klickt gelangt man direkt zu dem eingescannten Dokument. Wie nützlich! 🙂

 

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Katowice / Kattowitz

Oberschlesische Genealogische Gesellschaft (Górnośląskie Towarzystwo Genealogiczne) „Silius Radicum“

Auch in Oberschlesien ist eine genealogische Gesellschaft „Silius Radicum“ tätig. Sie konzentriert sich auf dem Gebiet um Kattowitz (grob bezeichnet) und arbeitet mit dem Staatsarchiv in Kattowitz zusammen.

Digitalisierung der Urkundenbücher

Diese Zusammenarbeit ist wohl für den Internet-Ahnenforscher von großer Bedeutung, weil die Mitglieder bei der Digitalisierung der Urkundenbücher helfen. Das Archiv selbst macht es nach eigenem Plan natürlich auch, aber die Gesellschaft bearbeitet Urkunden, die (noch) nicht in dem Plan stehen. Und was sehr interessant ist – die Scanns werden online gestellt!  Weil es aber wie gesagt keine „offizielle, planmäßige“ Arbeit des Staatsarchivs ist, befinden sich die Scanns in der Datenbank szukajwarchiwach.pl NICHT.

Eine Liste der gescannten Dokumente finden Sie hier: http://siliusradicum.pl/ksiegi-metrykalne/ (mit einer deutschen Beschreibung der Tätigkeit). Es werden grundsätzlich katholische, evangelische und jüdische Urkunden aus den Jahren 1800-1874 (also bis zur Entstehung der Standesämter) bearbeitet. Es sind Duplikate der Kirchenbücher, die damals an die zuständige Gerichte abgegeben wurden.

Die Dateien werden bei Dropbox aufbewahrt, können aber frei runter geladen werden. Es ist auch sinnvoll alle Bilder erst runter zu laden und dann auf dem eigenen Rechner durchsuchen.

Namensindexe

Einige der Urkundenbücher wurden auch indexiert: http://siliusradicum.pl/zasoby/indeksy/. Momentan betrifft es nur Beuthen (Bytom), Alt Tarnowitz (Stare Tarnowice), Gleiwitz (Gliwice) St. Bartholomäus und Zyglin (Żyglin) bei Georgenberg (Miasteczko Śląskie).

Die Indexe werden im Form von Excel-Dateien dargestellt.

Forum

Wer polnisch spricht, kann auch in den Diskussionen bei dem Forum teilnehmen: siliusradicum.pl/fora/.

Warum „Silius Radicum“?

Von Anfang an hatte ich ein Problem mit dem Namen, weil ich mir ihn nicht merken konnte 🙂 Und wusste auch nicht was es bedeutet (Latein bin ich nicht mächtig, obwohl es mir in diesem Fall auch nicht weiter geholfen hätte). Es gibt aber eine Erklärung dafür:

„Schlesische Wurzeln“ heißt Latein „radices silesienses“. Durch ein Wortspiel ist dann „Silius Radicum“ entstanden 🙂 So rätselhaft und geheimnisvoll, wie die Ahnenforschung selbst 🙂

 

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