Rafał Prinke

Als ich mit der Ahnenforschung vor einigen Jahren angefangen habe, wurde oft das Buch „Leitfaden für Amateurgenealogen“ (Poradnik genealoga amatora) von Rafał Prinke empfohlen. Man konnte es aber nirgendswo zu kaufen, die Auflage war wohl zu klein. Nicht mal alle Bibliotheken hatten dieses Buch in ihren Beständen. Die Neugier es zu lesen war groß, weil es immer wieder in den Foren darauf hingewiesen wurde. Es ist mir leider nicht gelungen das Buch in die Hand zu bekommen, aber der Name des Autors habe ich mir gut bemerkt.

Gestern habe ich in dem Blog von MyHeritage ein Interview mit… Rafał Prinke gefunden! Das Thema ist eigentlich nur die Person von Herrn Prinke, es gibt leider wenige Informationen die für die Forschungen in Polen hilfreich sein können. Nur die Forscher, für die der Raum Posen interessant ist, können vielleicht davon profitieren. Es wird auf das Posen-Projekt hingewiesen, wo eine Heiraten-Datenbank zu finden ist.  Herr Prinke gründete ausserdem die Gesellschaft für Familienforschung von Posen.

Lesen Sie am besten das Interview selbst. Fremde Erfahrung ist immer wertvoll.

Urbar der Herrschaft Cosel 1578

Einer der fleißigsten Ahnenforscher die ich kenne, nämlich Stefan Guzy aus Berlin hat seine Arbeit an dem Urbar der Herrschaft Cosel aus dem Jahr 1578 abgeschlossen. So beschreibt er seinen Werk selbst:

Nach fast drei Jahren Arbeit habe ich meine Untersuchung des oberschlesischen Urbarwesens vom 15. bis zum 19. Jahrhundert beendet
und meine Edition des Urbars der Herrschaft Cosel aus dem Jahr 1578 abgeschlossen. Über 1000 Personennamen sind erfasst. Erstmalig sind
auch alle im Druck erschienenen oberschlesisches Urbare in einer umfangreichen Literaturübersicht aufgeführt. Das Buch wurde in die
neue Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher aufgenommen und erscheint in diesem Herbst in Fadenheftung und Ganzleinen.

Bis zum 1. September können Vorbestellungen zu einem stark vergünstigten Preis von 20,00 EUR abgegeben werden. Beiliegend finden
Sie ein Subskriptionsformular sowie zwei Beispielseiten (Seite 1 und Seite 2) aus dem Buch.

Ein Urbar bezeichnet ein Verzeichnis über Besitzrechte einer Grundherrschaft und Leistungen ihrer Grunduntertanen und ist eine bedeutende Wirtschafts- und Rechtsquelle des Lehnswesens.

Ich glaube, es ist eine sehr gute Informationsquelle für alle, die im Raum Cosel / Oberschlesien forschen. Und Stefan hat Ihnen das Lesen der alten Schriften einfach gemacht.

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Gräbersuche in Breslau

Unten findest Du einen im Februar 2018 überarbeiteten Text, der ursprünglich vom 2010 stammt.

Über die Möglichkeit online nach verstorbenen und bestatteten Verwandten / Bekannten in den Friedhofsdatenbanken verschiedener Städte zu suchen berichte ich hier ab und zu.  Heute möchte ich Dir die Möglichkeit vorstellen in Breslau nach bestatteten Personen zu suchen.

Die erste Überraschung: die Daten werden NICHT in der meist eingesetzten Datenbank Grobonet erfasst! Unter der Adresse http://iwroclaw.pl/memento/app/search befindet sich eine andere Datenbank mit der Suchmaske für die Friedhöfe: Grabiszyn, Osobowice, Psie Pole, Pawłowice, Jerzmanowo, Leśnica. Andere sind NICHT enthalten! 2010 waren sie auch nicht drin, es hat sich in dieser Zeit leider nichts geändert.

Die Suchmaske sieht folgend aus:

Angenommen, wir suchen eine gewisse Emma Müller. Weiter lesen „Gräbersuche in Breslau“

Reiseziel: Schlesien

Wer in der nächsten Zeit Görlitz besucht, kann auch die neue Ausstellung im Schlesischen Museum besichtigen. Von 1.5.2010 bis zu dem 1.5.2011 ist dort die Ausstellung „Reiseziel: Schlesien“ zu sehen. Dieser Termin ist auf der Webseite des Museum zu finden, auf dem Plakat endet der Termin jedoch schon am 07.11.2010.

Der Veranstalter schreibt:

Die Ausstellung stellt einige der attraktivsten Reiseziele vor und informiert über die Geschichte des Tourismus in Schlesien seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Sechzehn „Reisestationen“ laden zu einer imaginären Rundreise durch Nieder- und Oberschlesien ein. Ausgangspunkt ist der ehemalige Görlitzer Bahnhof in Berlin. Von hier gelangen die Ausstellungsbesucher nach Görlitz. Ein fast 6 Meter langes Modell des Viadukts über die Neiße in Görlitz verweist auf die Bedeutung der Eisenbahn für die Entwicklung des Reisens ab 1850. Der Weg führt weiter nach Breslau, die Hauptstadt Schlesiens mit ihrem breiten kulturellen Angebot. Von dort geht es über den Wallfahrtsort Trebnitz nach Oberschlesien, wo frühe Zeugnisse der Industrialisierung vorgestellt werden. In Österreichisch-Schlesien gibt es Interessantes über die „Bequemlichkeit“ von Postkutschen und über Reisegepäck zu erfahren.

Informationen:
Eröffnung der Ausstellung: 1. Mai 2010, 11.00 Uhr
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10.00 bis 17.00 Uhr
Entritt: Erwachsene 4,00 €, ermäßigt 2,50 €, Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren Eintritt frei, nur Sonderausstellung 2,50 €, ermäßigt 2,00 €
Freier Eintritt an jedem ersten Sonntag im Monat

Bücher über Danzig

Es ist wieder ein Buch erschienen, das ich Ihnen vorstellen möchte. Es handelt sich um „Atlas Freie Stadt Danzig“ (gesammelt, bearbeitet und zusammengestellt von Fritz R. Barran) Die Sammlung beinhaltet Stadtpläne, verstreute Karten, Tabellen, Listen, Statistiken, Ortsnamensverzeichnisse, kurze Ortsbeschreibungen, topographische Karten im Maßstab 1:100 000.

Der Verläger beschreibt das Werk in diesen Worten:

In der Danzig-Literatur ist in zahlreichen Veröffentlichungen der Schwerpunkt weitgehend auf die Stadt Danzig gelegt worden. Fast ganz ausgeklammert blieb bislang die Aufbereitung im speziellen Bereich der Ortspläne im Gebiet der Freien Stadt Danzig, der Orte im Land, die Lebensraum für viele Menschen waren.
Der Verfasser hat sich der Mühe unterzogen, die Gemeinden der Landkreise Danziger Höhe, Danziger Niederung und Großes Werder aus der Vergessenheit in den Blick zu bringen. Seine Arbeit betrifft die Zeit, in der Danzig Freistaat war und die Jahre nach der Wiedereingliederung in das Deutsche Reich.
Es ist ein Atlas entstanden, der die verstreuten Zeugnisse zusammenfaßt. Viele konnten als vorhanden übernommen werden, andere bedurften der Überarbeitung oder sogar der Neuaufstellung.
Dieser Danziger Atlas und das ihm beigegebene Kartenmaterial füllen eine Lücke in der Siedlungsgeschichte des Weichseldeltas aus.

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Staatsarchiv in Elbing

Ich hatte letztens Kontakt mit dem Staatsarchiv in Marienburg (eigentlich ist es das Staatsarchiv in Elbing mit Sitz in Marienburg). Ich habe dort Kopien von Geburtsurkunden beantragt, mit der genauen Angabe von Geburtsdatum und Geburtsort.  Deswegen waren die Kopien sehr billig – 2 PLN (ca. 0,50 EUR) pro Stück.  Wenn die Daten aber ungenau sind und es wird nötig zusätzliche Recherchen durchzuführen, kostet das 25 PLN / Stunde.

Bevor ich die Kopien aber bekommen habe (oder bevor das Archiv mit irgendwelchen Arbeiten gestartet hat), schickte mit das Archiv ein Schreiben mit der Bitte 4 PLN  zu überweisen, um die Kopien zu bekommen. Bei anderem Arbeitsaufwand wird die Summe natürlich anders. Diese Vorgehensweise ist wohl üblich in den Archiven.

Die Banknummer (IBAN) des Staatsarchivs lautet:  37 10101140 0206201391500000, (SWIFT werde ich noch erfahren), Bank: NBP Oddział Gdańsk.
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Der Fluch der Flucht

Der Krieg ist wohl das schlimmste was es im Leben passieren kann. Vor allem, wenn man sein Zuhause innerhalb von wenigen Minuten verlassen muss uns ins Ungewisse geworfen wird. Und wen betrifft es am meisten? Die Zivilbevölkerung – ältere Leute, Fraun und Kinder. Darunter auch Mädchen.

Ich bin neulich auf einen Artikel bei „Der Spiegel“ gestoßen wo die Geschichte von Gabi Köpp erzählt wurde, vor allem über den ersten Tagen der Flucht.


Über die 14 Tage und die Vergewaltigungen hat Gabriele Köpp ein Buch geschrieben: „Warum war ich bloß ein Mädchen?“ Das Buch ist ein einzigartiges Dokument. Unter eigenem Namen und aus eigenem Antrieb hat noch keine Frau, die in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs vergewaltigt worden ist, über diese Erlebnisse geschrieben und sie zum Hauptthema eines Buches gemacht.

„Der Spiegel“ beschreibt auch gegenwärtige wissenschaftliche Forschungen zu diesem Thema. Bis jetzt gab es kaum Dokumente, die die Augenzeugen geschrieben haben und das noch unter eingenem Namen. Was für eine vergewaltige Frau besonders schwierig ist.

Ich selbst habe eine 10-jährige Tochter und kann mir solche Situation kaum vorstellen. Ehrlich gesagt ich vermeide auch ganz bewusst solche Geschichten. Ich weiss nicht was meinen Großmüttern passiert ist als die Russen am 24. Januar 1945 Gleiwitz „befreiten“. Ich hoffe sie wurden verschont – in der Familie wurde nichts erzählt. Aber es ist auch kein Beweiss. Und ich bete, dass es nie meiner Tochter oder mir passiert.

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